Achtsamkeitsbasierte rezeptive Musiktherapie bei Menschen mit Depression – Eine randomisiert kontrollierte Pilotstudie zur Evaluation der Herzratenvariabilität und Achtsamkeit
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Dr. Anja Christine Schäfer hat Musiktherapie in München und Zürich an der ZHdK studiert. Ihre Promotion absolvierte sie in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Themenbereich der Achtsamkeitsbasierten Musiktherapie mit thematischer Fokussierung auf Rezeptive Musiktherapie und psychophysiologischen Zusammenhänge im klinischen Setting. Sie arbeitet seit 20 Jahren im klinischen Setting in Graz und ist als international Vortragende sowie Seminarleiterin tätig.
Expertise
- Musiktherapie, Achtsamkeit und Depression
- Psychophysiologische Zusammenhänge in der Musiktherapie
- rezeptive Musiktherapie, Atem und Stimme
Interessant für
- Therapeut*innen, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen
- Interessierte Menschen im Gesundheitsbereich
- Angrenzende Fachrichtungen wie Musik und Spiritualität
Zusammenfassung
Ein gut koordinierter Organismus, in dem die Körperrhythmen zusammenwirken, erholt sich besonders gut und schnell. Im menschlichen Herzschlag spiegeln sich die Körperrhythmen, die Herzratenvariabilität (HRV) oder Herzrhythmusflexibilität, wider. Sie entsteht durch das zyklische Zusammenspiel der beiden Steuerorgane des Herzens – dem Parasympathikus und dem Sympathikus mit dem Schrittmacher des Herzens, dem Sinusknoten.
Die Herzrhythmusflexibilität stellt sich beim Menschen unter anderem in der affektiven Schwingungsfähigkeit dar. Diese ist bei depressiven Patient*innen eingeschränkt und bildet sich vegetativ in einer verminderten Herzratenvariabilität und einer erhöhten Herzfrequenz ab.
Diese Arbeit zielt auf eine Verbesserung des vegetativen Entspannungsverhaltens, der depressiven Symptomatik und des Achtsamkeitserlebens durch rezeptive Musiktherapie mit Monochord und Stimme ab.
In dieser randomisierten kontrollierten klinischen Pilotstudie wurde die Wirksamkeit einer rezeptiven musiktherapeutischen Intervention (Monochord und Stimme) bei depressiven Patient*innen (N=40) untersucht. Mittels HRV-Messungen wurden Veränderungen der psychometrischen und biologischen Interaktions-, bzw. Stressmarker erhoben. Die psychischen korrelierenden Merkmale von Depression und Achtsamkeit wurden mit den kardialen Datenerhebungen in einen psychophysiologischen Zusammenhang gebracht.
Das hier angewendete musiktherapeutische rezeptive Manual bestätigt eine Zunahme der kardialen Gesamtvariabilität und der parasympathischen Aktivität sowie eine Verbesserung der depressiven Symptomatik und Achtsamkeit. Ein nachhaltiger Therapieeffekt auf den Schlafverlauf konnte hierbei ebenfalls festgestellt werden.
Rezeptive Musiktherapie mit Monochord und Stimme bestätigen positive vegetative Effekte hinsichtlich einer Verbesserung der Entspannungsfähigkeit und Achtsamkeit bei depressiven Patient*innen.
Schlagworte
Herzratenvariabilität, rezeptive Musiktherapie, Achtsamkeit, Entspannung, Depression, randomisiert kontrollierte Studie
Zitiervorschlag
Schäfer, Anja Christine. Achtsamkeitsbasierte rezeptive Musiktherapie bei Menschen mit Depression – Eine randomisiert kontrollierte Pilotstudie zur Evaluation der Herzratenvariabilität und Achtsamkeit. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2021, urn:nbn:de:gbv:18-ediss-101016.
Repository
https://ediss.sub.uni-hamburg.deIdentifikatoren
■urn:nbn:de:gbv:18-ediss-101016