Achtsamkeitsbasierte rezeptive Musiktherapie bei Menschen mit Depression – Eine randomisiert kontrollierte Pilotstudie zur Evaluation der Herzratenvariabilität und Achtsamkeit

Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Anja Christine Schäfer

Dr. Anja Christine Schäfer hat Musiktherapie in München und Zürich an der ZHdK studiert. Ihre Promotion absolvierte sie in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Themenbereich der Achtsamkeitsbasierten Musiktherapie mit thematischer Fokussierung auf Rezeptive Musiktherapie und psychophysiologischen Zusammenhänge im klinischen Setting. Sie arbeitet seit 20 Jahren im klinischen Setting in Graz und ist als international Vortragende sowie Seminarleiterin tätig.

Auf einen?

Expertise

  • Musiktherapie, Achtsamkeit und Depression
  • Psychophysiologische Zusammenhänge in der Musiktherapie
  • rezeptive Musiktherapie, Atem und Stimme

Interessant für

  • Therapeut*innen, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen
  • Interessierte Menschen im Gesundheitsbereich
  • Angrenzende Fachrichtungen wie Musik und Spiritualität
Anja Christine Schäfer
Anja Christine Schäfer

Dr. Anja Christine Schäfer hat Musiktherapie in München und Zürich an der ZHdK studiert. Ihre Promotion absolvierte sie in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Themenbereich der Achtsamkeitsbasierten Musiktherapie mit thematischer Fokussierung auf Rezeptive Musiktherapie und psychophysiologischen Zusammenhänge im klinischen Setting. Sie arbeitet seit 20 Jahren im klinischen Setting in Graz und ist als international Vortragende sowie Seminarleiterin tätig.

Auf einen?

Expertise

  • Musiktherapie, Achtsamkeit und Depression
  • Psychophysiologische Zusammenhänge in der Musiktherapie
  • rezeptive Musiktherapie, Atem und Stimme

Interessant für

  • Therapeut*innen, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen
  • Interessierte Menschen im Gesundheitsbereich
  • Angrenzende Fachrichtungen wie Musik und Spiritualität

Interview

Niklas Heuser
Redakteur

Von welchem Ausgangspunkt beginnt die Forschung zu deinem Thema?

Anja Christine Schäfer
schreibt…
Niklas Heuser
Redakteur

Von welchem Ausgangspunkt beginnt die Forschung zu deinem Thema?

Anja Christine Schäfer
Doktorandin

Ausgangspunkt meiner Forschung war meine Masterthesis. Diese bildet die Grundlagenforschung meiner Dissertation. In dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob die Entspannungsfähigkeit von depressiven Patienten*innen durch rezeptive Musiktherapie mit Monochord und Stimme gefördert werden kann. Aus dieser Pilotstudie zeigten sich bereits positive Ergebnisse.
Praxisnahe Forschung liegt mir sehr am Herzen. Ein wichtiger Aspekt dieser Forschungsarbeit war deshalb der naturalistische Praxisbezug zum klinischen Alltag. Es wurde kein "künstliches" experimentelles Design erstellt, sondern ein Studiendesign entwickelt, das im Rahmen des rezeptiven musiktherapeutischen Gruppenangebots in der Klinik durchgeführt werden konnte. In dieser Pilotstudie wurde ein randomisiertes Kontrollstudiendesign mit Herzratenvariabilitätsmessungen und subjektiver Datenerhebung zu Achtsamkeitserfahrungen und Depressionen durchgeführt.

Niklas Heuser
Redakteur

Welchen Ausblick, sei er wissenschaftlich oder gesellschaftlich, würdest du aus deiner Arbeit ableiten?

Anja Christine Schäfer
Doktorandin

Anhand dieser Studie konnte die unmittelbare Wirkung der rezeptiven Musiktherapie, sowie eine Verbesserung der vegetativen Schlafqualität bestätigt werden. Als zentrale Aussage kann festgehalten werden, dass achtsamkeitsbasierte rezeptive Gruppenmusiktherapie im klinischen Setting eine hilfreiche nichtpharmakologische Therapiemöglichkeit bietet, um das Entspannungsverhalten depressiver Patient*innen zu fördern, eine Stärkung der Achtsamkeitssensibilisierung und eine bessere Regulationsfähigkeit des gesamten Organismus zu ermöglichen.

Niklas Heuser
Redakteur

Wenn deine Dissertation ein Lied wäre, welches wäre es und warum?

Anja Christine Schäfer
Doktorandin

Proud Mary von Tina Turner. Dieses Lied habe ich oft während meiner 6-jährigen Dissertationszeit gehört. In allen Phasen.

Zusammenfassung

Ein gut koordinierter Organismus, in dem die Körperrhythmen zusammenwirken, erholt sich besonders gut und schnell. Im menschlichen Herzschlag spiegeln sich die Körperrhythmen, die Herzratenvariabilität (HRV) oder Herzrhythmusflexibilität, wider. Sie entsteht durch das zyklische Zusammenspiel der beiden Steuerorgane des Herzens – dem Parasympathikus und dem Sympathikus mit dem Schrittmacher des Herzens, dem Sinusknoten.
Die Herzrhythmusflexibilität stellt sich beim Menschen unter anderem in der affektiven Schwingungsfähigkeit dar. Diese ist bei depressiven Patient*innen eingeschränkt und bildet sich vegetativ in einer verminderten Herzratenvariabilität und einer erhöhten Herzfrequenz ab.
Diese Arbeit zielt auf eine Verbesserung des vegetativen Entspannungsverhaltens, der depressiven Symptomatik und des Achtsamkeitserlebens durch rezeptive Musiktherapie mit Monochord und Stimme ab.
In dieser randomisierten kontrollierten klinischen Pilotstudie wurde die Wirksamkeit einer rezeptiven musiktherapeutischen Intervention (Monochord und Stimme) bei depressiven Patient*innen (N=40) untersucht. Mittels HRV-Messungen wurden Veränderungen der psychometrischen und biologischen Interaktions-, bzw. Stressmarker erhoben. Die psychischen korrelierenden Merkmale von Depression und Achtsamkeit wurden mit den kardialen Datenerhebungen in einen psychophysiologischen Zusammenhang gebracht.
Das hier angewendete musiktherapeutische rezeptive Manual bestätigt eine Zunahme der kardialen Gesamtvariabilität und der parasympathischen Aktivität sowie eine Verbesserung der depressiven Symptomatik und Achtsamkeit. Ein nachhaltiger Therapieeffekt auf den Schlafverlauf konnte hierbei ebenfalls festgestellt werden.
Rezeptive Musiktherapie mit Monochord und Stimme bestätigen positive vegetative Effekte hinsichtlich einer Verbesserung der Entspannungsfähigkeit und Achtsamkeit bei depressiven Patient*innen.

Schlagworte

Herzratenvariabilität, rezeptive Musiktherapie, Achtsamkeit, Entspannung, Depression, randomisiert kontrollierte Studie

Zitiervorschlag

Schäfer, Anja Christine. Achtsamkeitsbasierte rezeptive Musiktherapie bei Menschen mit Depression – Eine randomisiert kontrollierte Pilotstudie zur Evaluation der Herzratenvariabilität und Achtsamkeit. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2021, urn:nbn:de:gbv:18-ediss-101016.

Repository

https://ediss.sub.uni-hamburg.de

Identifikatoren

urn:nbn:de:gbv:18-ediss-101016