Die Fabrikation der „deutschen Frau“ als Humanressource im Nationalsozialismus
Freie Universität Berlin
Dr. Heike Pantelmann hat Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin studiert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Personalpolitik (Institut für Management) des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seit 2012 arbeitet sie am Margherita-von-Brentano-Zentrum (bzw. der Vorgängerinstitution Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung) der Freien Universität Berlin. Seit April 2019 ist sie Geschäftsführerin des Zentrums.
(Foto: Bernd Wannenmacher)
Expertise
- Gender und Diversity (Management)
- Geschlechterverhältnisse, Macht und Herrschaft in Organisationen
- Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext
Interessant für
- Organisationsforscher*innen
- an der historischen Phase des Nationalsozialismus Interessierte
- Alle, die die Nutzung von Humanressourcen kritisch betrachten möchten
Schlagworte
Diskursanalyse, Geschlecht, Macht, Frauenbild, Arbeit, Frauenberuf
Zusammenfassung
Die historische Phase des Nationalsozialismus, die in vielerlei Hinsicht ein extremes Beispiel für die Organisationsforschung darstellt, steht im Zentrum der Untersuchung. An Quellen aus dieser Zeit werden die diskursiven Praktiken analysiert, die zur Fabrikation der „deutschen Frau“ im Nationalsozialismus führten, sowie die Veränderung des Ideals im Zeitraum der nationalsozialistischen Herrschaft. Es wird gezeigt, dass der Staat als oberster Manager aller Humanressourcen agierte und wie er die „deutsche Frau“ organisierte und verwaltete. Die Spannungen und Ambivalenzen weiblicher Identitätskonstruktion sowie die Zurichtung des weiblichen Arbeitsvermögens, die Schaffung von gelehrigen Körpern und die umfassende Nutzung der „deutschen Frau“ als Humanressource werden herausgearbeitet. Die Untersuchung von Quellentexten wird verbunden mit der des historisch-politischen, des ökonomischen und des institutionellen Kontexts. Der institutionelle Kontext ist von besonderem Interesse, da die Frauen in ein dichtes Netz nationalsozialistischer Organisationen eingebunden waren, deren Anspruch es war, die Frauen ein Leben lang zu erziehen. Dieser Kontext formt ein „Gelände“ mit einer spezifischen Topographie, in das die Diskurse zur „deutschen Frau“ eingebettet sind.
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refubium.fu-berlin.deIdentifikatoren
■urn:nbn:de:kobv:188-refubium-25314-0
■doi: 10.17169/refubium-4017