Mobilitätsverhalten von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
Annäherungen an eine unbekannte Größe am Beispiel von Offenbach am Main
Leuphana Universität Lüneburg
Janina Welsch hat ihre Promotion 2019 an der Leuphana Universität Lüneburg veröffentlicht, an der sie auch Angewandte Kulturwissenschaften studierte. Als Mobilitätsforscherin interessiert sie sich für Fragen mit Bezug zum alltäglichen Mobilitäts- und Verkehrsverhalten und dessen Veränderbarkeit mit Blick auf die Förderung einer nachhaltigen Mobilität. Dazu hat sie in den letzten Jahren in vielfältigen Projekten vor allem am ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH in Dortmund gearbeitet.
Expertise
- Empirische Forschung zum Mobilitätsverhalten
- Nachhaltige Mobilität und Mobilitätsmanagement
- Erreichbarkeiten und Daseinsvorsorge
Interessant für
- Forscher*innen aus dem Bereich Mobilität und Verkehr
- Menschen die sich mit Migration und Integration beschäftigen
- alle, die an einer nachhaltigen, inklusiven Entwicklung interessiert sind
Schlagworte
Verkehr , Mobilität , Migrationshintergrund, empirische Forschung , Fahrrad , PKW , öffentlicher Personennahverkehr, Mobilitätsverhalten , Alltagsmobilität , logistische Regression , Mobilitätssozialisation
Zusammenfassung
Internationalisierung und Diversifizierung der Gesellschaft sind nur zwei Schlagworte, die mit aktuellen und prognostizierten Veränderungen der Bevölkerung in Deutschland und dem Stichwort des demografischen Wandels verbunden werden. Der Anteil der Menschen, die persönlich oder familiär einen Herkunftsbezug zu Ländern außerhalb Deutschlands aufweisen, steigt seit Jahren an. Diese Menschen werden in der Bevölkerungsstatistik als Personen mit Migrationshintergrund erfasst, wobei vor allem die eigene Staatsangehörigkeit eine Rolle spielt, sowie diejenige der Eltern. In den Mobilitäts- und Verkehrswissenschaften ist das Wissen über diese Bevölkerungsgruppe in Deutschland sehr gering und fragmentiert. Wenig ist bekannt über das Vorhandensein von Nutzungsvoraussetzungen wie Führerscheinbesitz oder der Fähigkeit Fahrrad fahren zu können, über die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel oder über das alltägliche Mobilitätsverhalten. Auffallend ist diese Lücke vor allem im Vergleich mit den USA, wo sich Verkehrs-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaften mit dem Mobilitätsverhalten von Migranten beschäftigen.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese Wissenslücke für Deutschland zu verkleinern. Dabei stellt sich die Frage, ob sich Menschen mit Migrationshintergrund unter den hiesigen Rahmenbedingungen in ihren Mobilitätsvoraussetzungen und in ihrem alltäglichen Mobilitätsverhalten von den Menschen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Darüber hinaus ist die Identifikation wichtiger Einflussfaktoren zur Erklärung des Verhaltens von besonderem Interesse.
Grundlage ist eine - teilweise explorativ angelegte - empirische Studie zum Mobilitätsverhalten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Offenbach am Main, die 2010 im Rahmen eines Forschungsprojekts am ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Gruppen. Diese betreffen soziodemografische und -ökonomische Faktoren, mobilitätsbezogene Voraussetzungen wie Führerscheinbesitz oder Verkehrsmittelverfügbarkeit, Fragen zur Mobilitätskultur im Elternhaus, aber vor allem die alltägliche Nutzung verschiedener Verkehrsmittel. Die Ergebnisse werden in dieser Arbeit in Artikelform kumulativ präsentiert und durch einen einrahmenden Text eingeleitet, eingeordnet und im Zusammenhang diskutiert.
Zitiervorschlag
Welsch, Janina. Mobilitätsverhalten von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland - Annäherungen an eine unbekannte Größe am Beispiel von Offenbach am Main. Leuphana Universität Lüneburg, 2019, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-145523.
Repository
opus.uni-lueneburg.deIdentifikatoren
■urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-145523