Revolución und Narcos: nationale Mythen, Parodie und Satire in Jorge Ibargüengoitias Los relámpagos de agosto und Juan Pablo Villalobos’ Fiesta en la madriguera
Universität Hamburg
Lale Özren schloss 1993 ihr Magister-Studium in Spanisch, Altamerikanistik und Turkologie an der Universität Hamburg ab. Nach diversen Lebens- und Karrierestationen als Unternehmerin in Spanien, Spezialistin für Digitalisierung in der Bildung und Übersetzerin von Serien und Filmen beschloss sie 2017, ihre Promotion nachzuholen, die die Erkenntnisse aus der Magisterarbeit über Parodie und Satire weiterführt und auf zeitgenössische mexikanische „Narco“-Literatur ausweitet. Die Promotion wurde Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen. Derzeit verfolgt Lale Özren intensiv ihre Übersetzungs- und Lokalisierungsprojekte aus dem Spanischen und Englischen.
Expertise
- Parodie und Satire
- (Nationale) Narrative
- Narco-Literatur
Interessant für
- Literaturwissenschaftler:innen
- Romanistiker:innen
- Mexiko-Interessierte
Zusammenfassung
Die mexikanische Revolution und ihre wirkmächtigen Mythen wie der zum Nationalhelden stilisierte Francisco „Pancho“ Villa sowie die mythisierten Darstellungen des omnipotenten und gefährlichen Drogenbosses, des Narco, sind Identifikationsfiguren für Teile der mexikanischen Bevölkerung und prägen deren Selbstbild. Beide nationale Mythen teilen die Elemente der Rebellion gegen institutionelle Macht sowie die Legitimation von Gewalt und werden in dieser Arbeit als Facetten eines einzigen Mythos verstanden. Basierend auf der These, dass Parodie eine „Antwort auf die Macht“ sei, stellt diese Arbeit die disruptiven Aspekte von Parodie und Satire heraus. Parallel zum parodistischen Bruch mit literarischen Gattungskonventionen stellen die Romane „Los relámpagos de agosto“ von Jorge Ibargüengoitia (1964) und „Fiesta en la madriguera“ von Juan Pablo Villalobos (2010) jeweils die Mythen Revolución und Narcos in der extrafiktionalen Welt satirisch in Frage. Die subversive und respektlose Haltung von Parodie und Satire wird als disruptive Kraft im Sinne einer Ermächtigung verstanden — ebenso wie der den Mythen innewohnende Aspekt der Ermächtigung durch den Normbruch: die Befreiung von Strukturen und Alterhergebrachtem.
Schlagworte
Literatur, Literatur und Gesellschaft, Revolution, Revolución, Narco, Mythos, Mexiko, mexicanidad, Parodie, Satire, Jorge Ibargüengoitia, Juan Pablo Villalobos
Volltext auf OpenD
Diese Dissertation ist auf OpenD im Volltext verfügbar. Online und OpenAccess.
Jetzt lesenZitiervorschlag
Identifikatoren
■https://doi.org/10.36197/OPEND.2023.001
■doi: https://doi.org/10.36197/OPEND.2023.001