10 Dinge, die dir beim Schreiben deiner Dissertation helfen
Was hilft beim Schreiben einer Dissertation? Eine Promovierte präsentiert ihre effektivsten Tipps.1. Wähle einen geeigneten Texteditor
2. Erstelle die Abbildungen
3. Suche dir ein geeignetes Literaturverwaltungsprogramm
4. Mache dir einen Zeitplan
5. Suche dir einen Ort, an dem du gut schreiben kannst
6. Nimm dir Zeit zum Schreiben
7. Plane Pausen ein
8. Achte auf geregelte Arbeitszeiten
9. Bitte Freund*innen und Kolleg*innen um Hilfe
10. Du schaffst das
Es ist nun etwa ein halbes Jahr her, seit ich meine Doktorarbeit eingereicht habe. Mit dem Schreiben begann ich etwa ein Jahr vor der Abgabe. Während ich noch die letzten Experimente im Labor durchführte, dachte ich bereits über den groben Aufbau der Dissertation nach und schrieb den Methodenteil. Im Folgenden habe ich einige Tipps zusammengestellt, die beim Schreiben deiner Dissertation hilfreich sein könnten.
1. Wähle einen geeigneten Texteditor
Ein wichtiger Punkt, über den man vor dem Schreiben nachdenken muss, ist die Wahl eines Texteditors. Die beliebtesten Texteditoren sind wahrscheinlich Word und LaTeX. Auch OpenD bietet einen Texteditor zum Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten an. Ich entschied mich für LaTeX, da es besonders für umfangreiche Texte gut geeignet ist und die Möglichkeit bietet, hochauflösende Abbildungen einzubinden. Allerdings benötigt es etwas Zeit, sich in LaTeX einzuarbeiten, besonders wenn man keine informatischen Erfahrungen hat. Word bietet den Vorteil, dass es übersichtlich gestaltet ist und die meisten schon Erfahrungen mit dem Texteditor mitbringen.
2. Erstelle die Abbildungen
Vor der Schreibphase ist es nützlich, die Abbildungen bereits vollständig erstellt zu haben. Es gilt zu beachten, dass Abbildungen aus veröffentlichten Publikationen häufig urheberrechtlich geschützt sind. Will man diese Abbildungen in der Dissertation verwenden, so muss man sich die Erlaubnis des Verlags, bei dem die Publikation veröffentlicht wurde, einholen. Dies ist normalerweise auf der Website des Verlags möglich. Damit die Abbildungen optimal zum Text passen, ist es am besten (allerdings auch sehr zeitaufwendig), diese selbst zu erstellen. Für einfache Abbildungen kann man Microsoft PowerPoint verwenden, während für komplizierte Abbildungen eine grafische Software wie Illustrator oder Inkscape besser geeignet ist. Ich erstellte meine Abbildungen mit Inkscape, denn das Vektorprogramm ist kostenlos und ermöglicht es, beliebig skalierbare Abbildungen anzufertigen.
3. Suche dir ein geeignetes Literaturverwaltungsprogramm
Die Wahl eines geeigneten Literaturverwaltungsprogramms, z. B. Zotero, EndNote oder Mendeley, kann einem viel Zeit ersparen. Ich begann bereits zu Beginn meiner Promotion, relevante Publikationen in Mendeley zu laden. Wichtige Textabschnitte können in diesem Programm markiert und Notizen hinzugefügt werden. Am besten kontrolliert man immer direkt, ob die Details wie Titel, Autor*innen und Journal richtig übernommen wurden, denn hierbei kommt es teilweise zu Fehlern. Zitate können dann einfach über Bibtex in LaTeX oder über ein Plugin in Word in den Text eingefügt werden.
4. Mache dir einen Zeitplan
Eine Dissertation zu verfassen ist ein umfangreiches Projekt und es ist sinnvoll, die Zeit vorher einzuteilen. Ich habe die Dissertation zunächst in Kapitel unterteilt und mir dann einen Plan gemacht, wann ich mich welchem Kapitel widmen möchte. Es kann auch hilfreich sein, die Kapitel in weitere Unterkapitel zu unterteilen, um die Arbeit in möglichst kleine und übersichtliche Schritte zu unterteilen. Setze dir realistische Zwischenziele und beginne möglichst früh mit dem Schreiben um eine Schreibroutine zu entwickeln.
5. Suche dir einen Ort, an dem du gut schreiben kannst
Jede*r hat eigene Präferenzen, wo das Schreiben am besten vorangeht. Zu Hause droht möglicherweise Ablenkung durch den Fernseher, bei der Arbeit durch die Kolleg*innen. Der*die eine kann sich in der Bibliothek gut konzentrieren, der*die andere schreibt lieber im Café. Ab und zu kann auch ein Ortswechsel die Produktivität steigern. Oder eventuell möchtest du dir sogar ein Apartment in den Bergen oder an einem exotischen Ort mieten, um dort in aller Ruhe mit dem Schreiben weiter zu kommen.
6. Nimm dir Zeit zum Schreiben
Der*die Nachwuchsgruppenleiter*in erzählt, dass er*sie seine*ihre Doktorarbeit in drei Wochen geschrieben hat, die Eltern fragen sich, wann man endlich einen „richtigen Job“ annimmt und selbst will man einfach nur endlich fertig werden mit der Promotion. Aber eine Dissertation ist nun mal nicht von heute auf morgen geschrieben. Es braucht Zeit die Daten, die man über Jahre hinweg gesammelt hat, zu ordnen und in eine zusammenhängende „Story“ zu verpacken. Zudem benötigt Schreiben Übung. Regelmäßiges Schreiben hilft dir dabei, eine Schreibroutine zu entwickeln.
7. Plane Pausen ein
Den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen ist ermüdend. Manchmal hat man eine Schreibblockade und bringt stundenlang keinen Satz zustande.
Ein Spaziergang an der frischen Luft, ein Kaffee mit einem Stück Kuchen oder eine Unterhaltung mit Kolleg*innen und Freund*innen kann helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen, Motivation zu sammeln und sich anschließend wieder zu konzentrieren.
8. Achte auf geregelte Arbeitszeiten
Jede*r hat eine ganz bestimmte Zeit, zu der er*sie am produktivsten ist. Während der*die eine am besten in den frühen Morgenstunden arbeiten kann, ist der*die andere in der Nacht am effizientesten. Behalte einen geregelten Rhythmus bei, der es dir erlaubt, deine produktive Phase optimal auszunutzen.
9. Bitte Freunde und Kollegen um Hilfe
Sowohl zur Korrektur deiner Dissertation als auch zur moralischen Unterstützung im Schreibprozess sind Freund*innen und Kolleg*innen unabdinglich. Scheu dich nicht, um Hilfe zu bitten.
10. Du schaffst das
Es gibt schlechte Tage, an denen man denkt, man würde nie fertig werden. Aber du schaffst das! Nicht aufgeben und immer weiter machen, du hast schon so viel erreicht. Wenn es erst einmal vollbracht ist, wirst du immens stolz auf deine Leistung sein.